Mein Name ist Karlo Jurina und ich bin Gitarrist und Musikdozent in Köln.

Am Goldsmith's College der University of London habe ich Mitte 2002 meinen Bachelor of Music absolviert. Hauptschwerpunkt war die Jazz-Gitarre, wobei die Jahre in London mich sowohl musikalisch als auch persönlich um ein Vielfaches mehr bereichert haben.

 

 

Als einer der letzen Jahrgänge zähle ich noch nicht zu der Generation der 'digital natives',  deren Entwicklung ich jedoch von Anfang an mitverfolgen konnte. Grund genug, mich bei meinem ersten Album 'Selbstgespräche' ausgiebig mit dem allgegenwärtigen Propagieren des 'digital lifestyle' sowie dem rasanten technischen Fortschritt auseinander zu setzen. Und: den Computer als meine 'digitale Bandmaschine' zu begreifen.

 

 

Bill Evans’ epochale Platte 'Conversations With Myself' diente mir hierbei als Ausgangspunkt für den Versuch, den Gedanken der Mehrspur-Schichtung eines Klavieres auf die Gitarre zu übertragen - konkret: eine Gibson J 45. In Folge entstanden 15 instrumentale Gitarrenstücke mit einem dichten, teils komponierten, teils durch aleatorische Momente zufällig generierten Arrangement. Die gedankliche Selbstumkreisung,  die aus diesem musikalischen Prozess entsteht,  wollte ich bewusst zulassen und kreativ als Ausdruck unserer Zeit ausleben.

 

 

Bei meinem neuen Album 'Von Form und Freiheit' rücken Zufall und Improvisation in den Hintergrund. Vielmehr lag hier auf der motivischen Arbeit mein Fokus, also der Entschluss, mich mit festen, wieder kehrenden Elementen zu beschäftigen.

Zu den so entstandenen acht Stücken des Albums sowie zu seinem Titel hat mich meine momentane Lebensphase (als frisch gebackener Papa) inspiriert: das Leben verdichtet sich,  Entscheidungen müssen getroffen werden, Sichtweisen fokussieren sich nun auf das Wesentliche.

 

 

'Von Form und Freiheit' hat es mir ermöglicht, aus dem Wesentlichen Kraft zu schöpfen und mich dadurch weiter zu entwickeln. So konnte ich zum Beispiel durch die Verwendung alternativer Stimmungen der Gitarrensaiten neue klangliche Landschaften entwickeln,  um dadurch Gefühlswelten zu erschließen,  die meiner neue Lebenssituation einen 'sound' verleihen.